Training des auditiven Arbeitsgedächtnisses in den Basisfunktionen Speicherung und Sequenz

Wenn das Erinnern zur Herausforderung wird

Kommt Ihnen dieses Beispiel bekannt vor? Roland ist ein achtjähriger, aufgeweckter Junge. Doch er hat Mühe, Erlebnisse zu erzählen – die Reihenfolge bringt er immer wieder durcheinander, seine Mitschüler verstehen ihn deshalb oft schlecht.

Meistens stockt Roland beim Erzählen. Die Wörter, die er sich bildlich genau vorstellen kann, fallen ihm nicht ein. Er umschreibt vieles, weil ihm das Zielwort fehlt.

Auch das Lesen längerer Wörter bereitet ihm Schwierigkeiten. Er kann sich eine längere Buchstabenfolge nicht merken und weiß am Ende des Wortes nicht mehr, was er gelesen hat. Roland hat Mühe, Wörter zu vertonen – dadurch kann er den Klang und die Bedeutung des Wortes nicht erfassen.

Das Auswendiglernen von Versen und Liedern ist für ihn eine Qual. Beim Schreiben verwechselt er ähnlich klingende Buchstaben wie „d/t“, „p/b“, „g/k“, „m/n“ (z. B. „Danne/Tanne“, „Parbara/Barbara“, „Gabel/Kabel“, „mein/nein“) und lässt häufig Buchstaben aus.

Trotz harter Arbeit und regelmäßiger Hausaufgaben erhält Roland wenig Lob in der Schule. Schlechte Noten frustrieren ihn zunehmend.


Was steckt dahinter?

Die beschriebenen Symptome deuten auf eine zentral-auditive Verarbeitungs- und Speicherstörung hin.

Auditive Verarbeitungs- und Speicherstörungen umfassen viele Teilbereiche: Aufmerksamkeit, Speicherung, Sequenz, Lokalisation, Diskrimination, Selektion, Analyse, Synthese und Ergänzung. Besonders die Basisfunktionen Speicherung und Sequenz haben große Bedeutung für das Erlernen und Abspeichern neuer Wörter (Wortschatz) sowie für das Sprachverständnis.

Roland gelingt es nicht, eintreffende Informationen zu speichern und wieder abzurufen. Mehrere Informationen oder Aufträge gleichzeitig zu behalten fällt ihm schwer.

Beim Schriftspracherwerb zeigt sich, dass neue Laute nur langsam abgespeichert und dadurch unsicher oder verzögert abgerufen werden. Das erschwert das Buchstabenlernen und führt zu Problemen beim Lesen und Schreiben.

Auch auditiv ähnliche Buchstaben wie „d/t“, „m/n“, „g/k“, „p/b“ kann Roland nur schwer unterscheiden. Selbst beim Kopfrechnen und Einmaleins zeigen sich Schwierigkeiten.

Effektives Training mit Sprachmaterial

Zentral für das Training der auditiven Basisfunktionen ist die Arbeit mit Sprachmaterial – also mit Lauten, Silben, Wörtern oder Sätzen.

Das gezielte Training auf Laut-, Silben-, Wort- und Satzebene hat sich in meiner logopädischen Praxis als äußerst effizient erwiesen. Die Merkfähigkeit für Wörter, Verse, Rechenaufgaben und die Schriftsprachkompetenz (Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben) konnte dadurch deutlich verbessert werden.


LEGA LUDO ASG – Auditive Sprachlaut-Gedächtnisspiele

Weitere Informationen und eine Fülle an Spiel- und Trainingsvorschlägen finden Sie in der Arbeitsmappe LEGA LUDO ASG – Auditive Sprachlaut-Gedächtnisspiele von Vanessa Braun und Nicole Biedermann.

Die umfangreiche Übungssammlung mit über 50 Spielen bietet ein aktives und äußerst effektives Training des auditiven Gedächtnisses auf allen Sprachebenen.

Besonders motivierend für Kinder: Die Spiele sind auf die Jahreszeiten abgestimmt – Frühling, Sommer, Herbst, Winter sowie Ostern und Weihnachten.

Die Übungen sind einfach aufgebaut und enthalten neben genauen Spielbeschreibungen auch Erklärungsskizzen zur Durchführung. Gebrauchsfertige Kopiervorlagen erleichtern die Arbeit.

Die Mappe enthält außerdem:

  • eine theoretische Einführung zum auditiven Training
  • Beobachtungsbögen zur auditiven Wahrnehmung
  • ein Merkblatt für Eltern und Pädagog:innen

📘 LEGA LUDO ASG – Auditive Sprachlaut-Gedächtnisspiele

153 Seiten, Format A4

Bestell-Nr. 7400

Sprechen lernen mit Lautgesten